Die Sedierung kommt bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Frage, wenn beängstigende bzw. schmerzhafte Verfahren durchgeführt werden oder allgemein auch bei Patienten mit Verhaltensstörungen. Für die Kinderzahnheilkunde ist die Sedierung ausgesprochen attraktiv, da die Patienten besonders häufig die oben genannten Kriterien erfüllen und alternativ oft die Narkose erwogen wird. Deswegen ist gerade bei kleineren Eingriffen die Abwägung einer Sedierung zwingend geboten. In Sedierung gelingt es häufig, die Furcht und Angst bei den kleinen Patienten zu reduzieren und so günstige Behandlungsbedingungen zu schaffen. Dies kann auch helfen, eine langfristige positive Einstellung zu notwendigen, zahnärztlichen Behandlungen zu entwickeln.
Was ist Lachgas?
Lachgas (N2O) ist in seiner Gasform farblos, geruchlos und leicht süßlich. Lachgas ist schwer löslich, diffundiert darum kaum in die Gewebe, was den schnellen Wirkungseintritt und die nachfolgende schnelle Erholungsphase erklärt. Die Dauer der Sedierung ist einfach kontrollierbar und der Patient kann schnell zu normalen Aktivitäten zurückkehren. Lachgas hat keine Ausscheidungsprodukte, und wird unverändert durch die Lungen beseitigt und ist daher nützlich bei Patienten, die Nieren- oder Lebererkrankungen haben.
Wie wirkt das Lachgas?
Lachgas hat eine gute sedierende und mittlere analgetische Wirkung, was die Lokalanästhesie damit meist nicht ersetzen kann. Es ist euphorisierend und ein schwaches Anästhetikum.
Der sedierte Patient fühlt sich ruhig, euphorisch mit seelischer und körperlicher Entspannung, er bleibt aber ansprechbar. Seine Atmung wird ruhig und tief, Husten- oder vor allem der Würgereiz verschwinden fast völlig. Die Schmerzwahrnehmung und –reaktion ist vermindert. Das Gedächtnis wird beeinträchtigt, und manchmal erleben die Patienten schöne Träume.
Verbale und nonverbale Kommunikation bleiben bei den Konzentrationen unter 50% erhalten. Dies wird anhand der Fähigkeit der Patienten beurteilt, auf Anweisungen zu reagieren.
Quelle: Dr. Mohammad Alkilzy und Prof. Dr. Christian Splieth
Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde, Universität Greifswald